Montag, 10. Juli 2006

...

Zizou,
qu'est-ce que tu as fait?

Samstag, 13. Mai 2006

Fleisch

Sie schrie einmal. Sie schrie zweimal. Sie wurde lauter. Ihr heißer Atem neben meinem Ohr. Unser Fleisch aufeinanderreibend, rubbelnd, schubbernd.
Sie stöhnte einmal. Sie stöhnte zweimal. Sie wurde schneller. Ihre schlaffen hängenden Brüste auf meiner Trichterbrust. Unsere Haut, aufgerieben, naß, schwitzend, rot.
Sie schrie meinen ersten Namen einmal. Sie schrie meinen ersten Namen zweimal. Ich wußte nicht wer gemeint war.
Ich? War ich hier?
War ich gemeint?
War ich der Katalysator für ihre Emotionen?
Ihre körperlichen Gefühle?
Ihre Geilheit?
Ihr Schubber-Block für ihre Feuchte?
Kam ich vor? Hier in diesem fremden Bett, mit fremden Fleisch, schlaffen hängenden Brüsten auf mir, unter mir, in mir?
Ich sah ihre dünnen zerknüllten toten schwarzen Haare auf ihrem endlosen Rücken liegen.
Im TV ein Beitrag über Hochseeschifffahrt. Kleine Schiffe vor hohen Gletschern.
Meinen zweiten Namen benutzte sie nie.
Sie meinte nicht mich und ich meinte nicht sie.
Wir meinten nicht uns.

Samstag, 29. April 2006

Gemeinsamkeiten

Bettina Wegner und ich haben wohl beinahe nichts gemeinsam. Vielleicht ist sie ja auch Krebs? Vielleicht hat sie auch ein kaputtes Handgelenk?
Das könnte es dann schon gewesen sein.
Traurig bin ich sowieso.
Wenn sie das immer noch ist, dann haben wir etwas gemeinsam.
Schon schwülstig, aber grad in mir verhaftet.
Where are you know?
Sag es mir einfach, Chick Corea, sag's mir.

Samstag, 25. Februar 2006

Da das Leben

kein Lied von Element of Crime ist, trage ich kein blau und grün.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, gibt es Getränke Hoffmann in Delmenhorst auch nicht, sondern fast ausschließlich in Berlin.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, ist der Graben hinter Huchting auch nicht hinter Huchting.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, werde ich weiterhin meine Katze nicht ausschütteln.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, interessiert es auch keine Sau was ich schreibe.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, ist die Bremer Strasse in Delmenhorst wegen Bauarbeiten gesperrt.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, werde ich nicht bescheid sagen, wenn ich Dich liebe.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, werde ich die Gräben um Huchting hinter mir lassen, egal wie breit und tief sie sind.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, bin ich auch nicht mehr dort wo Du nie warst.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, werde ich auch der Zeit damals hinterm Mond nicht nachweinen und sie auch nicht beschmutzen.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, mache ich ab sofort keine Lieder mehr in G-Dur und werde nicht mehr Slide-guitar spielen.
Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, werde ich hinaus gehen und die Wahrheit öffentlich machen, so wie ich sie sehe, meine kleine subjektive Wahrheit.

Da das Leben kein Lied von Element of Crime ist, sagt auch keiner bescheid, dass er mich liebt.
Schwermut

Samstag, 18. Februar 2006

In der Fußgängerzone

In Köln sah ich einen McDonalds - einen Peek&Cloppenburg - einen Bettler mit einem Becher vor sich - einen Karstadt - eine Post - einen Deichmann - zwanzig überquillende Mülleimer - einen Strassenmusiker mit einer Gitarre - ein schreiendes Kind - einen MediaMArkt - drei H&Ms - einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß - vier Sparkassen - elf Buchhandlungen - einen C&A - siebzehn Eisdielen - funfundzwanzig schwangere Frauen - einen Juwelier - acht Möbelhäuser - zweiunddreißig kreischende Teenager - vier Polizeistationen - ein kotzendes Nilpferd - zwei Burger King - einen Hertie - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Aachen sah ich einen McDonalds - einen Peek&Cloppenburg - einen Bettler - einen Karstadt mit einem Becher vor sich - eine Post - einen Deichmann - einen überquillenden Mülleimer - zwanzig Strassenmusiker mit einer Gitarre - ein schreiendes Kind - einen MediaMArkt - drei H&Ms - einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß - vierhundert Sparkassen - elf Buchhandlungen - einen C&A - siebzehn Eisdielen - funfundzwanzig schwangere Frauen - einen Juwelier - acht Möbelhäuser - zweiunddreißig kreischende Teenager - vier Polizeistationen - ein kotzendes Nilpferd - zwei Burger King - einen Hertie - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Leipzig sah ich einen McDonalds - einen Peek&Cloppenburg - einen Bettler mit einem Becher vor sich - einen Karstadt - eine Post - einen Deichmann - zwanzig überquillende Mülleimer - dreiunddreißig Strassenmusiker mit einer kotzenden Gitarre - ein schreiendes Kind im Nilpferdbauch - einen brennenden MediaMArkt - drei H&Ms - einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß - vier Sparkassen - elf Buchhandlungen - einen C&A - funfundzwanzig schwangere Frauen in siebzehn Eisdielen- einen Juwelier - acht Möbelhäuser - zweiunddreißig kreischende Teenager - vier Polizeistationen - ein kotzendes Nilpferd - zweikommadrei Burger King - einen Hertie - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Trier sah ich einen McDonalds - einen Peek&Cloppenburg - einen Bettler mit einem Finger im Becher vor sich - einen totenKarstadt - eine brennende Post - einen Deichmann mit Ameisen - zwanzig überquillende Mülleimer mit Kinderhänden drinnen - einen Strassenmusiker mit siebzehn Gitarren - ein schreiendes Kind ohne Kopf - einen MediaMArkt - drei H&Ms - einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß - vier Sparkassen - elf Buchhandlungen - einen C&A - siebzehn Eisdielen - funfundzwanzig schwangere Frauen - einen Juwelier ohne Gold - acht Möbelhäuser aus Plastik - zweiunddreißig kreischende Teenager - vier Polizeistationen mit SAchlagstöcken - ein kotzendes Nilpferd - zwei Burger King - einen Hertie - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Bruchsal sah ich hundert McDonalds - einen Peek&Cloppenburg ohne Sahne - einen Bettler mit einer Rattte am Hals - einen Karstadt ohne Gewähr - einen kotzenden Postbeamten - einen Deichmann - zwanzig überquillende Mülleimer - einen taubstummen Strassenmusiker mit einer Zitter - ein schreiendes Kind - einen ratlosen MediaMArkt - drei H&Ms - einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß - vier Sparkassen - elf explodierende Buchhandlungen - einen C&A - siebzehn Eisdielen mit Fettlasur - funfundzwanzig schwangere brüllende hysterische Frauen - einen Juwelier ohne Haare - acht Möbelhäuser im Erdgeschoß - zweiunddreißig hüpfende Teenager im Alf-T-Shirt - vier Polizeistationen - ein kotzendes Nilpferd - zwei Burger King - einen Hertie ohne Fenster - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Bottrop sah ich siebzehn McDonalds - einen Peek&Cloppenburg mit einer Bombe im Arm- einen Bettler mit einem Becher vor sich - einen Karstadt im Gulli - eine Post - einen gehirntoten Deichmann - zwanzig überquillende Mülleimer am Tropf - einen Strassenmusiker mit einer Windfahne - ein schreiendes Kind ohne Vater - einen MediaMArkt - drei H&Ms ohne Hosen - einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß - vier Sparkassen aus denn Hunde bellten - elf Buchhandlungen ohne Eingang - einen C&A - siebzehn Eisdielen - funfundzwanzig lachende strickende Frauen - einen Juwelier im achtzehnten Stock - acht Möbelhäuser - zweiunddreißig kreischende Teenager - vier knüppelnde Polizeistationen - ein kotzendes Nilpferd im Laufrad - zwei Burger King - einen Hertie - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Hamburg sah ich einen türlosen McDonalds - einen Peek&Cloppenburg - einen Bettler mit einem Becher im Hals - einen dahinsiechenden Karstadt - eine Post in Trümmern- einen Deichmann - zwanzig überquillende Mülleimer - einen Strassenmusiker mit einer Unterhose über der Schulter - ein schreiendes Kind - einen MediaMArkt - drei H&Ms - einen Händler über dem eine Wolke kotzte - vierhunderttausend gelbe Sparkassen - elf Buchhandlungen mit Bügfelfalte - einen C&A - siebzehn Eisdielen - funfundzwanzig schwangere Soldaten- einen Kunstraub- acht Möbelhäuser - zweiunddreißig kreischende Teenager - vier Polizeistationen - ein kotzendes Nilpferd - zwei Burger King - einen Hertie - drei betrunkene Rollstuhlfahrer.
In Essen sahicheinenMcDonalds einen Peek&Cloppenburg mitGrätenbaucheinenBettler mit einem Bechervorsicheinen KarstadtblutendeinePost einenDeichmann zwanzig überquillende Mülleimereinen Strassenmusiker mit einer Gitarreein schreiendes Kindeinen MediaMArktdrei H&Ms einen Händler über dem sich eine Wolke ergoß vier Sparkassen erschossen elf Buchhandlungen einen C&A siebzehnEisdielen funfundzwanzig schwangere Frauen schwitzenJuwelier acht Möbelhäuserzweiunddreißig kreischendeTeenagervier PolizeistationenkotzendesNilpferd weiKingBurgereinenHertie dreibetrunkene und zerzausteüberall
RollstuhlfahreraufderHalde

Freitag, 10. Februar 2006

Das 9-Punkte-Programm zum Überwinden von Schmerz

1. Aus Altem Neues schöpfen: sich auf sich selbst besinnen. Alte eigene Texte lesen, alte eigene Musik hören und für neu befinden.

2. Türen schließen im Kopf. Schmerz, der zurückdrängt an den Ort der Verletzung aushalten, durchlaufen. Dann das Nachlassen des Schmerzes spüren und durchatmen. Tief.

3. Alte neue Energiequellen erneut hervorholen: schöne Bilder, mich bewegende, endlos spannende Musik. Virtuoses: Jazz!

4. Alte neue Freunde kontaktieren. Durch die Jahre gewachsene Fundamente als das erkennen und sich darauf ein paar Momente der Geborgenheit gönnen.

5. Die Bäckerin anlächeln. Ein Ei-Brötchen kaufen.

6. Wohnung aufräumen. Ganz viel Unnützes als das erkennen und in den Müll werfen. Am Fenster stehen, wenn die Müllabfuhr es abholt.

7. Bohemian Rhapsody aufdrehen. Laut mitsingen und beim Opernpart dirigieren. Scaramouche, scaramouche will you do the fandango.

8. Zwei Tage den Computer auslassen und alte Klaus Hoffmann-Platten hören. Mit dem Platten-Knack-Effekt. Langsam Mitsummen.

9. Der Sonne entgegengehen. Auf den eigenen Schatten treten. Tief durchatmen. Abermals.


Ich will Leben
wie's mir gefällt,
auch wenn die ganze Welt
aus ihren Angeln fällt.

Samstag, 4. Februar 2006

One time

one eye goes laughing,
one eye goes crying
through the trials and trying of one life
one hand is tied,
one step gets behind
in one breath we're dying

i've been waiting for the sun to come up
waiting for the showers to stop
waiting for the penny to drop
one time
and i've been standing in a cloud of plans
standing on the shifting sands
hoping for an open hand
one time

Freitag, 3. Februar 2006

Komm

Komm heraus, spiel mit!
Wo bist Du?
Komm!
Lass Deine Ecke hinter Dir, zeig Dich, Du bist nicht allein.
Wirf Dein Schild fort, komm, komm raus.
Zeig Dich, ja, strecke Dich, zeig Dich ganz!
Komm weiter, hier ist es auch warm,
versuch's!

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von dir? da das leben kein lied von element of crime...
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Zuletzt aktualisiert: 15. Okt, 23:05

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